Komplexität und Einfachheit . DFG-Symposion 2015 . Herausgeber: Koschorke, Albrecht (Hrsg.)

 

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Komplexität und Einfachheit .
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Publikation: Juli 2017  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Komplexität und Einfachheit . DFG-Symposion 2015 . Herausgeber: Koschorke, Albrecht (Hrsg.) >>
634 Seiten; Hardcover; ISBN978-3-476-04356-6; 129,99 €
J.B. Metzler'sche Verlagsbuchhandlung und C. E. Poeschel Verlag GmbH Stuttgart·Weimar;
330 Jahre Verlagsgeschichte mit Tradition;
http://www.metzlerverlag.de; mailto:buchcontact@buchcontact.de; http://www.springer.at;

Charakteristika
> Internationales literaturwissenschaftliches Symposion der DFG 2015
> Komplexität als Kategorie in transdisziplinärer Sicht
> Mit Beiträgen aus der Literatur-, der Kunst-, der Rechtswissenschaft
https://arthist.net/archive/7271

Inhalt
Worin besteht die Komplexität poetischer Produktionen? Der Band versammelt Positionen aus den Philologien, der Kunstgeschichte, Rechts­wissenschaft, Stadtplanung und Informatik. Er widmet sich einer in den Kultur­wissen­schaften häufig ver­wendeten, aber schwach profi­lierten Kategorie und bietet vielfache Anstöße, um Prozesse der Formgebung, die Rolle von Gattungen und die Funktions­weise historisieren­der Ordnungsverfahren neu zu durchdenken. - Wie verhalten sich ästhetische zu anderen Erscheinungsweisen von Komplexität? Was unterscheidet komplexe und einfache Texte, Artefakte, kulturelle Semantiken voneinander und woran bemisst sich diese Unter­scheidung? Wie lässt sich ein übergreifendes Vokabular entwickeln, das Komplexität nicht allein der Moderne vorbehält und das Komplexe als das angeblich Neue gegenüber dem Einfachen als dem angeblich Älteren privilegiert?

Autor und Herausgeber
 Albrecht Koschorke
ist Professor für Neuere Deutsche Literatur und Allgemeine Literaturwissenschaft an der Universität Konstanz


*

Zur Analyse ästhetischer Phänomene:

Nach Niklas Luhmann (1978/2009)

Denkbild (W. Prankl 2017): Entscheidungsfindung zum Fazit >

 

 

Topoi. Ästhetische Phänomene

 

               Sektion                            I                       II                              III                                 IV

     ---------------------------------------------------------------------------------------- >          
          Komplexitätssteigerung >                                                                    
                                                                                                               < Einfachheit <  Komplexitätsreduktion           
      < ------------------------------------------------------------------------------------------

Es ergibt sich: - eine Verschiedenartigkeit  berücksichtigter Alternativen - Ästhetische Gebilde enthalten eine nahezu Infinitive* Dynamik an Komplexität, die     unentscheidbar   erscheint…

 

*) Infinitiv (lat. [modus] infinitivus; zu lat. infinitum, wörtl. „das Unbegrenzte“, gemeint: „das Unbestimmte“) ist der Name für eine Verb­form, in der Numerus und (normalerweise) Person nicht ausgedrückt werden. Infinitivformen gibt es gleichwohl in verschiedenen Tempora („gesehen haben“) und unterschiedlicher Diathese („gesehen worden sein“). https://de.wikipedia.org/wiki/Infinitiv

Fazit und Quintessenz
Der Herausgeber und Leiter des Internationalen literaturwissenschaftlichen Symposions Professor Koschorke gliedert mit seinem hoch kompetenten AutorInnen-Team die angezielten Topoi Komplexität und Einfachheit  in vier Sektionen:
I Praktiken der Vernunft (Komplexität & Dynamsierung, Aporie bis Minnesang (1), Einfache Erwartungspraktiken, Spaziergänge als Aufgabe - Gainsborough (2), Einfache Erzählform, Psychopathologie und Komplexreduktion,);
II Formalisierung und Form ((Literarisch komplexe Form um 1800, Aufzählung - einfach komlex,Grenzfälle des Erzählens, Strategien & Bewältigung urbaner Komplexität: visuell, verbal, quantitativ im Modell, Form/alisierung /des Demokratischen);
III Gattung und Gestalt  Fiktionstheorie von Baumgarten (3), Poetik der Abkürzung bei Leibnitz und Kleist, Morphologische Reihen bei Goethe, von komplex zu einfach (4), Theater, Realismus);
IV Verfahren der Historisierung (Rohmaterial-Verkleinerung, Mythos, Überkomplexität, Oakham & Oresme (5), Einfachheit);
Quintessenz: Beim Durchgang aller in Betracht gezogenen Topoi von Einfachheit bis zur Komplexität wird klar, warum  bisher keine umfassende Theorie - kulturell wie künstlerisch - vorliegr. Jedenfalls lässt der vielstimmige und wertspendende Diskurs einen beinahe panoramatischen Blick erahnen, der zu weiterem Denken zu Einfachheit und Komplexität einlädt. m+wp17-7

*
Inhaltsverzeichnis (32 Kapitel)
Einleitung
Koschorke, Albrecht
Seiten 1-10
Vorschau Kapitel kaufen 29,69 €     
Einführung
Largier, Niklaus
Seiten 11-18
Einfach lieben
Hausmann, Albrecht
Seiten 19-41
»Laß uns einfältig werden«
Reichlin, Susanne
Seiten 42-78
Gainsboroughs Spaziergänge
Brevern, Jan
Seiten 79-103
Die einfache Form des Erzählens (Experimentelle Geisteswissenschaften)
Breithaupt, Fritz
Seiten 104-123
Die Psychopathologie der Komplexitätsreduktion: Paranoia
Janßen, Sandra
Seiten 124-144
Wort, Wille und Wert in der Vertragsauslegung
Kähler, Lorenz
Seiten 145-166
Diskussionsbericht Sektion 1: Praktiken der Einfachheit
Born, Erik
Seiten 167-172
Einführung
Möllers, Christoph
Seiten 173-180
Der Plan
Spoerhase, Carlos
Seiten 181-202
Einfach komplex
Martyn, David
Seiten 203-220
Grenzfälle des Erzählens: Die Liste als einfache Form
Contzen, Eva
Seiten 221-239
Textuelle Berechenbarkeit
Kosub, Sven
Seiten 240-255
Strategien zur Bewältigung urbaner Komplexität
Gurr, Jens Martin (et al.)
Seiten 256-275
Die Wahl und das Kreuz – Formalisierung und Form des Demokratischen
Achenbach, Jelena (et al.)
Seiten 276-297
Diskussionsbericht Sektion 2: Formalisierung und Form
Zwiffelhoffer, Lara
Seiten 298-304
Einführung
Vogel, Juliane
Seiten 305-315
Mundus poetarum
Berndt, Frauke
Seiten 316-338
Zur Poetik der Abkürzung: Leibniz, Kleist, etc.
Frey, Christiane
Seiten 339-356
Keeping it Simple, Making it Difficult: Morphologische Reihen bei Goethe und anderen
Geulen, Eva
Seiten 357-373
»Putting the complex into the simple«: Der pastorale Prozess nach William Empson
Twellmann, Marcus
Seiten 374-399
Komplexität als Zeitfrage
Mazza, Ethel Matala
Seiten 400-421
Literarische Heuristiken: Die Novelle des Realismus
Weitin, Thomas
Seiten 422-441
Diskussionsbericht Sektion 3: Gattung und Gestalt
Schneider, Florian
Seiten 442-448
Einführung
Geimer, Peter
Seiten 449-457
Wie Lev Tolstoj die Geschichte verkleinert
Witte, Georg
Seiten 458-481
»Rohmaterial«
Balke, Friedrich
Seiten 482-506
Einfache Überkomplexität
Buschmeier, Matthias
Seiten 507-540
Ockhams Rasiermesser und Oresmes Armillarsphäre
Fricke, Beate
Seiten 541-572
Beyond Simplicity: The Late Prehistory of the Moderns
Stavrinaki, Maria
Seiten 573-601
Diskussionsbericht Sektion 4: Verfahren der Historisierung
Müller-Helle, Katja
Seiten 602-608

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