Bakewell, Sarah : Das Café der Existenzialisten . Freiheit, Sein und Aprikosencocktails

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Existenzialisten . Sein - Freiheit (S. Bakewell,)
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Online-Publikation: Dezember 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Bakewell, Sarah : Das Café der Existenzialisten . Freiheit, Sein und Aprikosencocktails  >>
 448 S.: mit 26 Abbildungen. In Leinen, mit Leseband und Schutzumschlag; ISBN 978-3-406-69764-7;  24,95 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München ; http://www.chbeck.de

Charakteristika
- Aus dem Englischen von Rita Seuß
- Mit Jean-Paul Sartre, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Martin Heidegger, Edmund Husserl, Karl Jaspers, Maurice Merleau-Ponty und anderen...
- Sachbuch-Bestenliste September 2016: Rang 4.
- Wir vom ' k.' gebem ihm den ersten Rang zum philosophischen Flanieren im und um das Café

Inhalt
Wie macht man Philosophie aus Aprikosencocktails? Für Sartre kein Problem: Er machte Philosophie aus einem Schwindelgefühl, aus Voyeurismus, Scham, Sadismus, Revolution, Musik und Sex. Sarah Bakewell erzählt mit wunderbarer Leichtigkeit, wie der Existenzialismus zum Lebensgefühl einer Generation wurde, die sich nach radikaler Freiheit und authentischer Existenz sehnte.
 Paris 1932, im Café Bec-de-Gaz sagt Raymond Aron zu seinem Freund Sartre: "Siehst du, mon petit camarade, wenn du Phänomenologe bist, kannst du über diesen Cocktail sprechen, und das ist dann Philosophie!" Der einfache Satz war die Geburtsstunde einer neuen Bewegung, die sich in Jazz-Clubs und Cafés verbreitete. Sie inspirierte Musiker und Schriftsteller, erregte Abscheu im Bürgertum und befruchtete Feminismus, Antikolonialismus und 68er-Revolte. Sarah Bakewell erzählt in diesem Buch erstmals die Geschichte der Existenzialisten. Im Mittelpunkt stehen die Antipoden Heidegger und Sartre, der eine in seiner Hütte im Schwarzwald dem Sein nachsinnend, der andere in Pariser Cafés wie besessen schreibend. Aber es geht auch um Edmund Husserl und Maurice Merleau-Ponty, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Iris Murdoch und viele andere. Am Ende sterben die Protagonisten und verlassen das Café. Doch Sarah Bakewells meisterhafte Kollektivbiographie lässt sie wieder lebendig werden und uns teilhaben an ihren Gesprächen über das Sein, die Freiheit und Aprikosencocktails. Santé!

Autorin
Sarah Bakewell (* im 20. Jahrhundert in Bournemouth, England) ist eine englische Autorin und Kuratorin
Bakewell ging mit ihren Eltern als Fünfjährige auf Weltreise, die nach zwei Jahren vorläufig in Sydney, New South Wales in Australien endete. Dort arbeitete ihr Vater als Buchhändler und ihre Mutter als Bibliothekarin. Den zweiten Teil der Weltumrundung vollendete die Familie als Backpacker durch den Pazifik und Amerika.
Bakewell lebt in Clapham im Süden Londons und arbeitet ab und an für die Kataloge des National Trust.
https://de.wikipedia.org/wiki/National_Trust
https://de.wikipedia.org/wiki/Sarah_Bakewell
-A quick round-up of excellent news for At the Existentialist Cafe!
-It is one of the New York Times‘ Ten Best Books of the Year for 2016.
-It’s also been chosen as a book of the year by Kathryn Hughes, Graeme Macrae Burnet and Julian Baggini in The Guardian, and by Sudhir Hazareesingh in The   imes Literary Supplement.  And it is Nigel Warburton’s no.-1 choice in his Five Best Philosophy Books of 2016, on the Five Books site.https://sarahbakewell.com/


Fazit, vorangestellt
Wer im Diskursbuch "Das Café der Existenzialisten" erfährt auf angenehme und teils erfrischende Art allerlei über  Freiheit, das Sein und bestellt einfach Aprikosencocktails bei Sarah  Bakewell.
Neben dem Existenzialismus erfahren die Gäste auch Phänomenologie kennen und so können sie 'durch die Beschreibung ihrer Erfahrung hoffen, ihre menschliche Existenz besser zu verstehen, um ein authentisches Leben zu führen lernen.
In diesem Café erfahren sie etwas über Sartre Albträume, Simone de Beauvoir's Ideen zum Leben und denken wie Heidegger zu denken versuchen, Karl Jaspers Bestürzt-Sein und Husserl's Heroismus erkennen. Natürlich treffen sie auch Albert Camus mit seinen Befreiungsgedanken als Subjekt nach dem grossen Grauen des Weltkrieges. Auch die etwas verlogene Kehrwende des grossartigen Sprachphilosophen erfahren sie  dazu noch begegnen sie auch Revolutionären, Außenseitern und Leuten, die
nach Authentizität streben. Es ist ein wunderliches Buch, das das Denken nach interdisziplinären Denkspaziergängen, nach dem Besuch diees Cafés anregt. m+w.p16-12


Inhaltsverzeichnis
Erstes Kapitel: Monsieur, wie schrecklich, Existenzialismus! 13
in dem drei Freunde Aprikosencocktails trinken, einige Leute bis spät
nachts über Freiheit diskutieren und noch mehr ihr Leben ändern.
Außerdem fragen wir, was Existenzialismus ist.
Zweites Kapitel: Zu den Sachen selbst 51
in dem wir die Phänomenologen kennenlernen
Drittes Kapitel: Der Zauberer von Meßkirch 67
in dem Martin Heidegger auftritt und das Sein uns in Verlegenheit
bringt
Viertes Kapitel: Das «Man», der Ruf 91
in dem Sartre Albträume hat und Heidegger zu denken versucht, Karl
Jaspers bestürzt ist und Husserl zu Heroismus aufruft
Fünftes Kapitel: Blühende Mandelbäume abweiden 119
in dem Jean-Paul Sartre einen Baum beschreibt, Simone de Beauvoir
Ideen zum Leben erweckt und wir Maurice Merleau-Ponty und der
Bourgeoisie begegnen
Sechstes Kapitel: Ich möchte nicht, dass man mich zwingt,
meine Manuskripte zu fressen 143
in dem es zu einer Krise kommt, zu zwei heroischen Rettungsaktionen
und zu einem neuen Krieg
Siebtes Kapitel: Okkupation und Befreiung 161
in dem der Krieg weitergeht, wir Albert Camus kennenlernen, Sartre die
Freiheit entdeckt, Frankreich befreit wird, die Philosophen sich
engagieren und alle nach Amerika wollen
Achtes Kapitel: Verwüstung 203
in dem Heidegger eine Kehrtwende vollzieht, viele sich von ihm
abwenden und es zu unangenehmen Begegnungen kommt
Neuntes Kapitel: Studien nach dem Leben 237
in dem der Existenzialismus auf leibhaftige Menschen angewandt wird
Zehntes Kapitel: Der tanzende Philosoph 259
ein Kapitel, das Merleau-Ponty ganz für sich allein hat
Elftes Kapitel: Croisés comme ça 275
in dem die Existenzialisten um die Zukunft streiten
Zwöftes Kapitel: Mit den Augen der Benachteiligten 307
in dem wir Revolutionären und Außenseitern begegnen und Leuten, die
nach Authentizität streben
Dreizehntes Kapitel: Wer einmal von der
Phänomenologie gekostet hat 337
in dem wir von einigen unserer Protagonisten Abschied nehmen müssen
Vierzehntes Kapitel: Eine unauslotbare Strahlkraft 357
in dem wir über die Strahlkraft nachdenken
Die Mitwirkenden 371
Dank 377
Anmerkungen 379
Bildnachweis 432
Literatur 433
Personenregister 446
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