Gerhard Lohfink : Am Ende das Nichts? Über Auferstehung und Ewiges Leben

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Ende - Nichts? (G. Lohfink)
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Online-Publikation: Juni 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Bestellnummer: P311043 • 328 Seiten • gebunden, mit Schutzumschlag • ISBN: 978-3-451-31104-8 • 28,00 € / eBook (PDF) 28,00 €
Verlag Herder- Kreuz, D-79104 Freiburg; https://www.herder.de/verlag-herder/

Charakteristika
• Zur Abbildung auf dem Schutzumschlag
Das Umschlagbild zeigt das Mumienporträt einer vornehmen ägyptischen Frau. Solche Bilder wurden in die Ummantelung der jeweiligen Mumie eingebaut und waren im Stil römischer Porträt-Technik auf Holztafeln gemalt (1.– 3. Jahrhundert). Das hier abgebildete Porträt wurde in der unterägyptischen Oase Fayum gefunden. Die Tote trägt eine Ringellöckchenfrisur, Ohrringe und eine Halskette aus Halbedelsteinen. Der vergoldete Lorbeerkranz symbolisiert die Hoffnung auf Unsterblichkeit
• Wie kann man heute über die Auferstehung sprechen?

Inhalt
Ist die christliche Hoffnung auf Auferstehung noch lebendig oder ist sie müde geworden? Wie kann man heute über die Auferstehung sprechen? Gerhard Lohfink stellt sich in diesem Buch dem Thema Tod und Auferstehung. Er argumentiert vor dem schillernden Hintergrund heutiger Vorstellungen und Erwartungen. Seine Antworten kommen aus der Heiligen Schrift, der christlichen Tradition und der Vernunft. Mit seiner charakteristischen Sprache – weder frömmelnd noch anbiedernd – lässt er die Kraft christlicher Auferstehung aufscheinen. Er zeigt: Es geht nicht um Ereignisse, die in ferner Zukunft liegen, sondern die uns unfasslich nahe sind. Sie haben längst begonnen und erreichen uns voll im eigenen Tod.
Das Durchdenken und Verfertigen dieses Buches hat mir erneut vor Augen geführt, wie befreiend der christliche Glaube an die Auferstehung der Toten ist. Wer sich in diesem Glauben festmacht, kann ohne Sorgen im biblischen „Heute“ leben, weil nun jede Stunde seines Lebens Gewicht und Hoffnung hat. Und er kann Kraft investieren in den Aufbau einer gerechten Gesellschaft, weil die Welt der Auferstehung die von Gott geschenkte Endgestalt genau jener Welt ist, für die wir hier in dieser Geschichte kämpfen. (Gerhard Lohfink)

Autor
Gerhard Lohfink war Professor für neutestamentliche Exegese an der Universität Tübingen. Er lebt und arbeitet jetzt als Theologe in der Katholischen Integrierten Gemeinde. Aktuelle Veröffentlichungen bei Herder: "Im Ringen um die Vernunft. Reden über Israel, die Kirche und die Europäische Aufklärung", "Beten schenkt Heimat", "Jesus von Nazaret. Was er wollte, was er war", "Gegen die Verharmlosung Jesu", "Maria - nicht ohne Israel" (zus. mit Ludwig Weimer).
Gerhard Lohfink, bis 1986 Professor für Neues Testament an der Universität Tübingen, lebt und arbeitet als Theologe in der Katholischen Integrierten Gemeinde.

Fazit
Der Theologe Gerhard Lohfink hat mit immenser Diskurskraft, zugleich hoch wie tief vertraut mit der neutestamentlichen Exegese das Diskursbuch "Am Ende das Nichts?“ geschaffen, um über Auferstehung und Ewiges Leben erhellend zu wirken. Seinem Glaubens-Impetus folgend ist alles bis zuletzt stimmig.
Glaubensferne sehen in Lohfink's Gottesvorstellung etwas Patriachalisches ..Väterliches. Um den kritischen Diskurs einzuleiten, kann von etwas Mütterlichen ausgegangen werden, nämlich der 'Mutter Natur, die Sichtbares mit Unsichtbarem unentwegt vereint '. Digital gesagt Auferstehung = '0' (Unum/Nichts '0') und Ewiges Leben = '1' (Unum/jeweiliges Dasein '1')*.
Grossartig gebündelt erscheint der Diskurs (im Vorwort) in Skepsis und Seelenglauben zwischen Brecht (Und es kommt nichts nachher), Kaschnitz (Dass nichts ihrer wartet keine Seligkeit keine Folter) und Marti (der Aufstand Gottes gegen die Herren....den Tod), wobei hier statt 'Aufstand Gottes' diskursiv 'Mutter Natur statt Nichts als Etwas' verstanden wird.
Das Denkübungsbuch von Lohfink gibt Anlass zu weiterem philosophischen Diskurs*. m+w.p17-6

*)Platon Akademie / PA4
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4.html
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