Martin Puchner: Die Macht der Schrift . Wie Literatur die Geschichte der Menschheit formte

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Schrift - Macht geschichtlich (M. Puchner)
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Online-Publikation: April 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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445 S.;  Hardcover mit Schutzumschlag und bibliophilem Vorsatz,  15,0 x 22,7 cm,  Abb.::36 farbig , 39 s/w.; ISBN: 978-3-89667-561-3€ 26,00 [D]  € 26,80 [A]  | CHF 36,50
Droemer Knaur  Berlin; https://www.randomhouse.de/Verlag/Blessing/10000.rhd

Inhalt
Die Geschichte unserer Zivilisationen in den vergangenen vier Jahrtausenden ist eine Geschichte des geschriebenen Wortes. Die Verschriftlichung von Gründungsmythen, Erzählungen über Recht und Unrecht hat Weltreiche mehr verändert als Heerscharen von Soldaten.
Martin Puchner zeigt in seinem beeindruckenden Werk, wie sechzehn Texte der Weltgeschichte, von Homers »Ilias« bis zu »Harry Potter«, unseren Blick auf die Welt und unser Handeln darin geprägt haben. Und dass wir auch heute noch mit Fug und Recht behaupten können, in einer geschriebenen Welt zu leben, die ohne die Errungenschaften eines Alphabets, ohne die Kunstfertigkeit des Schreibens, ohne die Fantasie von Autoren, ohne das Wissen um den Papierdruck eine vollkommen andere wäre. Schließlich vollzieht Puchner auch die Umbruchsphase der Digitalisierung nach und fragt, was sie für unsere Gegenwart und Zukunft bedeutet.

Autor
Martin Puchner, geboren 1969 in Erlangen, ist Literaturwissenschaftler, er studierte an der Universität Konstanz, an der Universität Bologna und an der University of California – 1998 an der Harvard University promoviert, bis 2009 an der Columbia University beschäftigt. Seither lehrt er Englisch und Komparatistik in Harvard und leitet dort außerdem die Theaterausbildung. 2017 erhielt er ein Guggenheim Fellowship und 2018 den Berlin Prize. Puchner ist Herausgeber der renommierten »Norton Anthology of World Literature«.

Stimme
»Weit gereist, scharfsinnig, gebildet – und voller scheinbar unerschöpflicher Neugier: Martin Puchner erklärt uns, wie stark wir über die Jahrtausende von den Geschichten geformt wurden, die wir erdacht und aufgezeichnet haben.«
Stephen Greenblatt

Fazit
'Wie Literatur die Geschichte der Menschheit formte' beschreibt Martin Puchner in seinem Buch "Die Macht der Schrift" auf weltzugewandte zugleich eindringlich subtile Weise. In sechzehn Kapiteln flaniert er von Gilgamesch nach Assurbanipal, sieht Esra bei der Erschaffung der heiligen Schrift über die Schulter. Trifft imaginär auf die Lehrmeister Buddha, Konfuzius, Sokrates und Jesus. Weiter geht es nachts zu Schahrasad, begegnet der neuen Gesellschaft des Buchdrucks Gutenberg und Luther. Im Traum kommen ihm Don Quichote und Piraten entgegen. Erwachend trifft  den Gelehrtenrepublikaner Benjamin Franklin, liest Goethe, Marx, Engels (warum nicht Lassale?),Lenin, Achmtova, Solschenizyn und Mao..
Danach trifft Puchner auf die Wortschmiede Westafrikas und den postkolonialen, karibischen Poeten Derek Walcott. Und so macht er sich auf den Weg zu Hogwarts nach Indien, wo seine erfühlt-erfüllte Reise endet . Dafür gilt diesem literarischen Kenner und Könner grosser Dank. m+w.p19-4

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