Volker Gerhardt: Humanität . Über den Geist der Menschheit


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Humanität - Menscheitsgeist (V. Gerhardt)
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Online-Publikation: März 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
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320 S.; Hardcover; 978-3-406-72503-6; 32,00 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München; http://www.chbeck.de

Charakteristika
> Topoi: Geist der Menschheit - Genforschung - globale Vernetzung - Humanität - Kultur - Mensch - Menschheit - Natur - Philosophie - Selbstbeschreibung - was verbindet die Menschheit

Inhalt
Seit der Antike ist "Humanität" ein Leitbegriff für menschliches Handeln und menschliche Würde. Doch die zur Floskel heruntergekommene Formel setzt ein Bild des Menschen voraus, das nur selten hinterfragt wird. Volker Gerhardt, einer der prominentesten deutschen Philosophen, geht dieser Selbstbeschreibung des Menschen nach, überwindet die traditionelle Geringschätzung der Tiere und entfaltet ein radikal neues Verständnis der Beziehung von Natur und Kultur.
Wir sind in einem Zeitalter der globalen Vernetzung angekommen, in dem vom Klimawandel bis zur Genforschung alle Menschen von einer neuen Verwandlung der Welt betroffen sind. Mehr denn je ist deshalb heute die Frage nach der einen Menschheit und dem, was sie verbindet, aktuell, ja überlebenswichtig - denn viele Herausforderungen der Zukunft werden sich nicht isoliert, sondern nur gemeinsam lösen lassen. Auch die Philosophie muss darauf reagieren und ihre althergebrachten Begriffe in Frage stellen. Volker Gerhardt tut das und stellt in seinem Buch den "Geist der Menschheit" auf eine erweiterte, zur Erhaltung von Natur und Kultur verpflichtende Grundlage.  

Autor
Volker Gerhardt war bis zu seiner Emeritierung 2014 Professor für Philosophie an der Humboldt- Universität Berlin. Er hat für sein Werk zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen erhalten

Inhaltsfolge
Vorwort
Einleitung
Selbstverständnis ohne Abwertung anderer
Kapitel 1 Philanthropie
Im Menschen die Menschheit lieben
Kapitel 2 Homo quaerens
Der Mensch als Problem an sich selbst
Kapitel 3 Animal sociale cum rationale
Bewusstsein verbindet
Kapitel 4 Homo sapiens est homo faber
Der unterschätzte Anteil der Technik
Kapitel 5 Homo ludens, negans et creator
Das Spiel im Aufbau der Kultur
Kapitel 6 Homo publicus
Öffentlichkeit als Instanz der Menschheit
Kapitel 7 Humanität
Die Realität einer Idee
Beschluss
Über den Geist der Menschheit
Anhang
Anmerkungen
Literatur
Personen- und Sachregister
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Fazit
Die Erkenntnis des Philosophen Volker Gerhardt, die er in seinem ausserordentlich anregenden Diskursbuch "Humanität" und 'über den Geist der Menschheit' gewinnt, klingt augenscheinlich etwas überhöht, wird aber beim Lesen immer deutlicher zurecht gerückt. So ist besonders sein Ansatz vom 'Homo quaerens' dem 'querfeldein' Trachtenden oder wissenschaftlich Untersuchenden in seiner Schlussfolgerung von  besonderer BeDeutung.
Konstruktiv sieht der Autor den Menschen als hoffendes Wesen und seine günstige Verfassung (res secundae). Darüber hinaus sieht er ‚im Neuen der Lage des modernen Menschen‘, dass jeder Einzelne 'stärker als jemals zuvor' existenziell wie Verantwortung tragen dürfe. Diese Möglichkeit begreift Gerhardt sinn-gemäss als Schicksal, das aus der Selbstbestimmung menschliches Wissen und Handeln seine Grenze findet.
Dies Grenzerfahrung unseres Glaubens an das Wissen hat seit jeher den Glauben an eine Göttliches (unum*, Unbekanntes) gefördert, so der Autor und so folgert er daraus, dass der Mensch - mit seinem Blick auf dem Glauben - ein homo querens geblieben ist und schliesst sinngemäss: Der Begriff des menschlichen Geistes ist eins mit dem Begriff der Humanität. Dieser Ansatz stimuliert zu einem weiteren vertiefenden Diskurs.
m+w.p19-3

* Platon Akademie / PA4
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-0.html
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