SPECTARIS fordert weiter ein anspruchsvolles TTIP auf Augenhöhe

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Medizinprodukte - Auf Augenhöhe
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SPECTARIS fordert weiter ein anspruchsvolles TTIP auf Augenhöhe


SPECTARIS begrüßt die lang erwartete Veröffentlichung des Textvorschlages für einen Medizinprodukte-Anhang in TTIP. Mit einem eigenen Kapitel zu Medizinprodukten wird die Bedeutung, welche die Medizintechnikbranche in den transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen einnimmt, deutlich gemacht.
„Trotz bereits heute guter Handelsbeziehungen hoffen vor allem die überwiegend mittelständischen deutschen Medizintechnikunternehmen auf einen erfolgreichen Abschluss der TTIP-Verhandlungen“, sagt Marcus Kuhlmann, Leiter des Fachverbandes Medizintechnik bei SPECTARIS. Noch immer existieren zu viele Handelsbarrieren, die das Wachstumspotential hemmen. Vor allem sind es sogenannte nicht-tarifäre Handelshemmnisse – wie beispielsweise doppelte Marktzugangsverfahren oder unterschiedliche Normen und Standards –, die zu einem erheblichen Kosten- und Zeitaufwand führen und insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), wie sie in Deutschland in dieser Branche üblich sind, belasten. „Deutschland und Europa müssen diese Chance nutzen, um auch in Zukunft international wettbewerbsfähig zu bleiben“, so Marcus Kuhlmann weiter.
Die USA sind seit Jahren der mit großem Abstand bedeutendste Absatzmarkt für deutsche Medizintechnik. In 2015 wurden deutsche Medizinprodukte im Wert von 3,8 Milliarden Euro in die USA exportiert. Im Vergleich zum Vorjahr war dies ein Zuwachs von 16 Prozent. Insgesamt betrug der Exportanteil in die USA knapp 18 Prozent der Gesamtexporte. Umgekehrt wurden 2015 US-Medizinprodukte im Wert von 3,9 Milliarden Euro nach Deutschland importiert. Damit sind die USA auch der wichtigste Zulieferer von Medizinprodukten für Deutschland.
Im Rahmen ihrer Transparenzinitiative hat die Europäische Kommission am 14. Juli 2016, noch während der laufenden 14. Verhandlungsrunde über die Handels- und Investitionspartnerschaft mit den USA, neue Verhandlungsdokumente veröffentlicht. Unter anderem wurde der langerwartete europäische Textvorschlag für einen Medizinprodukte-Anhang im TTIP-Abkommen publik gemacht.
Ziel des Medizinprodukte-Anhangs soll die Stärkung der regulatorischen Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten sein. Unnötige Duplizierungen sollen abgebaut und die zukünftigen Standards für Medizinprodukte gemeinsam entwickelt werden. Öffentliche Interessen – wie beispielsweise die Patientensicherheit oder der Umweltschutz – sollen priorisiert und geschützt werden. Darüber hinaus sieht der Textvorschlag vor, dass beide Seiten weiterhin ihre eigenen regulatorischen Grundsätze selbstständig bestimmen können. Die Befürchtung auf EU-Seite, dass über TTIP das amerikanische Marktzugangssystem von der EU übernommen werden muss, wird damit entkräftet. Vielmehr muss es das Ziel sein, über TTIP zu erreichen, dass die gegenseitige Anerkennung bereits auf dem heimischen Markt zugelassener Medizinprodukte auf dem jeweils anderen Markt erleichtert wird.
Aus diesen Gründen spricht sich SPECTARIS weiterhin für ein ambitioniertes transatlantisches Handelsabkommen aus. „Die aktuellen Äußerungen des Bundeswirtschaftsministers Gabriel, der das Freihandelsabkommen mit den USA nunmehr doch in Frage stellen will, nehmen wir mit großer Sorge zur Kenntnis. Wir appellieren an sämtliche Verantwortliche in Brüssel und in Berlin, noch bis Ende dieses Jahres zum Abschluss der Verhandlungen zu kommen“, so Kuhlmann abschließend.

Kontakt:
Markus Wolters
Verbandskommunikation
Fon +49 (0)30 41 40 21-60
Fax +49 (0)30 41 40 21-33
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