Konrad Sziedat : Erwartungen im Umbruch . Die westdeutsche Linke und das Ende des "real existierenden Sozialismus

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Linke - west-ost - UmBruch (K. Sziedat)
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Online-Publikation: August 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Konrad Sziedat : Erwartungen im Umbruch . Die westdeutsche Linke und das Ende des "real existierenden Sozialismus"
Reihe: Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte 121
348 Seiten; gebunden mit Schutzumschlag; ISBN- 9783110529142; 54,95 €
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Charakteristik
> Der Bruch von Erwartungen zeigt sich beharrlich verhakt.
> Stichwörter: Historische Semantik, Ostblock, Zivilgesellschaft, Enttäuschung, Solidarität,  /
   civil society,  Eastern bloc, historical semantics, disenchantment, solidarity,

Inhalt
Konrad Sziedat untersucht erstmals systematisch die Hoffnungen, die westdeutsche Linke seit 1980 in die Transformationsprozesse im "Ostblock" setzten. Ausgehend von der Unterstützungskampagne "Solidarität mit Solidarnosc" kann er mit den Möglichkeiten der historischen Netzwerkanalyse zeigen, wie Linke unterschiedlichster ideologischer Orientierung wiederholt zu gemeinsamen Aktionen zusammenfanden. Auch verdeutlicht er an der Historischen Semantik von Begriffen wie "Sozialismus", "dritter Weg" und "Zivilgesellschaft"
Hoffnungen, die westdeutsche Linke seit 1980 in die Transformationsprozesse im "Ostblock" setzten.
Erwartungen und Enttäuschungen westdeutscher Linker bis Mitte der 1990er Jahre. Der tiefgreifende Wandel der Linken im späten 20. Jahrhundert wird damit in den größeren Zusammenhang des mittel- und osteuropäischen Umbruchs eingebettet.
 
Autor
Dr. des Konrad Sziedat
LMU München
Historicum, Schellingstraße 12, 80799 München
mailto:konradsziedat@posteo.de
https://www.ngzg.geschichte.uni-muenchen.de/personen/ehemalige_ls_sj/sziedat_konrad/index.html
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Fazit vorangestellt
Konrad Sziedats "Erwartungen im Umbruch" .in seinem Buch zur westdeutsche Linken und dem Ende des "real existierenden Sozialismus zeigt überdeutlich klar die folgenden Erwartungsbrüche an und besonders nach der Wende zu den 1980er Jahren.
Dazu zustimmend das Zitat des Inhalts: 'Ausgehend von der Unterstützungskampagne "Solidarität mit Solidarnosc" kann er mit den Möglichkeiten der historischen Netzwerkanalyse zeigen, wie Linke unterschiedlichster ideologischer Orientierung wiederholt zu gemeinsamen Aktionen zusammenfanden.
So die Diskurse über die Politik Michael Gorbatschow ab 1985 zur 'Projektionsfläche/ abschätzig 'Zauberlehrling' bezeichnet und Fahrtwind der Perestroika der Dialog SPD-SED als transnationales Erwartungsmanagement. Hinzu kam die Suche nach dem 'Dritten Weg' dem die Treuhand (1) ein bis heute wirkendes neokapitalistisch-'liberale' totalitäres Abwicklungswerk entgegensetzte, was die Rechtspopulisten gewinnbringend aktuell effizient nutzen können.
Sziedat stellt schliesslich mit Recht fest, dass so die 'Wi(e)dervereinigung grosso modo als Rückschritt zu bezeichnen ist.
So macht sich auf der Suche nach der Zivilgesellschaft Hoffnungslosigkeit und eine 'linke Orientierungskrise breit. Allerdings keimen im Kleinen Hoffnungmodelle in Landkommunen westdeutscher Linker in Ostdeutschland (Initiative Ökolologische Siedlung Ost-West..).
Quintessenz (2): Der Bruch von Erwartungen zeit sich beharrlich verhakt. m+w.p19-8

1)
https://de.wikipedia.org/wiki/Treuhand
https://de.wikipedia.org/wiki/Treuhandanstalt

2) Dissertations-Projekt von K. Sziedat - im Fazit - mit einbezogen
„Das Ende der Hoffnung“. Die westdeutsche Linke und der Zusammenbruch des Ostblocks
Das letzte Jahrzehnt des „real existierenden Sozialismus“ wird häufig als Phase des unaufhaltsamen Niedergangs kommunistischer Diktaturen erzählt. Dagegen zeugen zeitgenössische Debatten westdeutscher Linker von teils hochfliegenden Erwartungen an einen Aufschwung des Sozialismus im Ostblock – und lassen vielfach großes Unbehagen angesichts der Richtung und Ergebnisse der Systemtransformationen um 1989 erkennen. Dies führt zu der Frage, welche ganz unterschiedlichen Enttäuschungserfahrungen auf den linken Flügeln von SPD und Grünen sowie bei außerparlamentarischen Linken im Zuge des mittel- und osteuropäischen Umbruchs gemacht wurden.
Die Dissertation definiert Enttäuschung als Resultat einer Kollision von positiver Erwartung und negativer Erfahrung. Sie beleuchtet erstens die Erwartungshorizonte westdeutscher Linker am Vorabend des Umbruchs. Zweitens analysiert sie, wie diese Erwartungshorizonte um 1989 sukzessive abschmolzen. Drittens diskutiert sie, mit welchen Bewältigungsstrategien Linke auf diese Erfahrung reagierten. Dabei werden drei idealtypische Reaktionsmodi unterschieden: a) Verweigerung und Radikalisierung, b) individuelle Neuorientierung und kollektive Neuverhandlung, c) (mehr oder minder rational verarbeiteter) Utopieverlust.
Ziel der Arbeit ist es, Erklärungen für den tiefgreifenden Wandel der westdeutschen Linken nach 1989 zu erarbeiten. Die Dissertation verortet sich im Schnittfeld der Forschungen zu den Transformationen der westlichen Industriegesellschaften „nach dem Boom“ und zu den östlichen Systemtransformationen am Ende des Kommunismus.

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Inhaltsfolge
I. Einleitung
Pages 1-12
II. „Solidarność ist für uns auch ein Beispiel sozialistischer Demokratie“ — linke Polen- Hilfe um 1980/81
Pages 13-60
III. „Ex oriente lux again“? Diskussionen über die Politik Michail Gorbatschows ab 1985
Pages 61-118
IV. „Alptraum steht gegen Traum“ — Revolutionseuphorie und Vereinigungskritik 1989/90
Pages 13-60
V. „Der Wind hat sich gedreht“ — die schwierige Ankunft im vereinten Deutschland
Pages 165-224
VI. Schlussbetrachtung
Pages 225-228
Anhang
Pages 229-348
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Dissertations-Projekt von K. Sziedat zum Diskurs
„Das Ende der Hoffnung“. Die westdeutsche Linke und der Zusammenbruch des Ostblocks

Das letzte Jahrzehnt des „real existierenden Sozialismus“ wird häufig als Phase des unaufhaltsamen Niedergangs kommunistischer Diktaturen erzählt. Dagegen zeugen zeitgenössische Debatten westdeutscher Linker von teils hochfliegenden Erwartungen an einen Aufschwung des Sozialismus im Ostblock – und lassen vielfach großes Unbehagen angesichts der Richtung und Ergebnisse der Systemtransformationen um 1989 erkennen. Dies führt zu der Frage, welche ganz unterschiedlichen Enttäuschungserfahrungen auf den linken Flügeln von SPD und Grünen sowie bei außerparlamentarischen Linken im Zuge des mittel- und osteuropäischen Umbruchs gemacht wurden.
Die Dissertation definiert Enttäuschung als Resultat einer Kollision von positiver Erwartung und negativer Erfahrung. Sie beleuchtet erstens die Erwartungshorizonte westdeutscher Linker am Vorabend des Umbruchs. Zweitens analysiert sie, wie diese Erwartungshorizonte um 1989 sukzessive abschmolzen. Drittens diskutiert sie, mit welchen Bewältigungsstrategien Linke auf diese Erfahrung reagierten. Dabei werden drei idealtypische Reaktionsmodi unterschieden: a) Verweigerung und Radikalisierung, b) individuelle Neuorientierung und kollektive Neuverhandlung, c) (mehr oder minder rational verarbeiteter) Utopieverlust.
Ziel der Arbeit ist es, Erklärungen für den tiefgreifenden Wandel der westdeutschen Linken nach 1989 zu erarbeiten. Die Dissertation verortet sich im Schnittfeld der Forschungen zu den Transformationen der westlichen Industriegesellschaften „nach dem Boom“ und zu den östlichen Systemtransformationen am Ende des Kommunismus.
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