Philosophieren - Theodorakis gewidmet

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"Nur wer buchstaben

getreu philosophierend

kriecht, der stolpert nicht."

 

In erweiternder & erheiternder Haiku-Hommage zum 80. Geburtstag von Theodorakis 29-7-05 m+w prankl pfh2

Balance -

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„Im Blick des einen

ist immer die Sicht des an-

dern in Balance…“

 

Haiku: Zur Zuwendung. Im Diskurs von Marga zu Walter am 7. 8. 05 Müllheim

Universum im Ich -

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"Westlich gesehen

ruht das UNIVERSUM im Ich  

- östlich in sich."

Wahrheit ist .. -

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"Die wahrheit ist ein

selten kraut – selten einer

der es wohl verdaut. "

 

© 11-2004 w. prankl, www.kultur-punkt.ch. Für Dr.med. Moser : Ein Haiku, nach einer Volksweisheit.

Ungeheuerlich -

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"Ungeheuerlich:

“Plötzlich ist das Opfer Gott“,

Goethe zu Lotte."

 

Aus Lotte in Weimar von Thomas Mann(Hörbuch: Deutsche Grammophon) in SWR2 20.7.05 Was da anklingt, hat seinen mörderischen Preis – bis heute: New York, Madrid, London… Mit- und Gegeneinander von Suicid : Massenmord –  mystisch-pervers verklärend. Entsetzliche Gedankengänge offenbaren sich in dieser Tradiertheit…
 

Inhalt

Lotte Kestner, die ehemalige Lotte Buff, die Jugendgeliebte Goethes und unvergeßbar als die Lotte des Werther, kann der Versuchung nicht widerstehen, nach fünfzig Jahren, nach einem halben Jahrhundert Goethe, den Theseus ihrer Jugend, wiederzusehen. Ein Großmütterchen, reichlich delabriert von der Zeit und sonst weise geworden durch sie, begehr sie die süße Torheit, noch einmal das weiße Wertherkleidchen mit der rosa Schleife anzuziehen, um den ordensbesternten Geheimrat an die süße Torheit seiner Jugend zu erinnern. Und er sieht sie, ein wenig geniert, ein wenig gestört, und sie sieht ihn, ein wenig enttäuscht und noch geheimnisvoll berührt von diesem etwas gespenstischen Wiedersehen und nach einem halben Jahrhundert.

Poesie -

""""

„Gern - vom Hauptweg fern

nimm’ Abschied vom nur Schönen

bleib’ eins nur – Poesie“

 

Hommage an Arseni Tarkowski 05 - 7 pfh1

Quelle:swr2 Sonntag, 17. Juli 2005, 18.30 Uhr

"Ich glaube an die Unsterblichkeit der Seele"

Der russische Dichter Arseni Tarkowski

Von Bernd E. Scholz

 

Arseni Tarkowski war in der Sowjetunion bis 1962, als sein erstes Gedichtsbändchen "Vor dem Schnee" erschien, nur als Versübersetzer bekannt. Immerhin war er da bereits 55 Jahre alt. Heute wird er in eine Reihe mit Russlands größten Dichtern des 20. Jahrhunderts gestellt: mit Osip Mandestam, Marina Zwetajewa, Boris Pasternak, Anna Achmatowa, Nikolaj Sabolozki, Iosif Brodski. In Westeuropa wurden seine Gedichte in den 70er und 80er Jahren durch seinen Sohn, den Filmregisseur Andrej Tarkowski bekannt gemacht, der sie in seinen Filmen rezitieren ließ - manchmal sogar vom Vater selber ("Stalker", "Spiegel", "Nostalghia"). Im Jahr der Katastrophe von Tschernobyl, 1986, verlor der damals 79-jährige Arseni Tarkowski seinen seit 1983 in Westeuropa lebenden Sohn Andrej nach schwerer Tumorerkrankung in Paris. Beide sind bereits zu Legenden geworden, die Lyrik des einen ist ohne die Filme des anderen nicht zu denken und umgekehrt. Was für Filme! Was für eine Lyrik!

Bitterkeit - Wang-Yü-Cheng gewidmet

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"Tee wärmt die Seele

mit Bitterkeit - erinnert

so - an guten Rat."

 

© m & w prankl 05-9 Nach Wang-Yü-Cheng & für Alain, die uns an die Grün-Teekultur heranführten

Pionier & Sysiphus -

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„Nur wer das Ori-

ginäre liebt  ist Pio-

nier seines Lebens“

*

„Ein glücklicher Sy-

siphus lebt im Auftrag sei-

ner Absurdität“

Hommage an Albert Camus, der bis zuletzt einen geradezu unerbittlichen Enthüllungswillen zeigte, ihn einer aus seiner Sichtweise sinn-entleerten Welt, in der zugleich auch die zwischenmenschliche Kommunikation zunehmend verkümmert…

In ähnlicher Sichtweise wie Jarry, Apollinaire, Jonesco, Beckett, Arrabal, Mrozek, Pinter, Handke, Havel..aktuell die PlatonAkademie4, mit Alain, Carolle, Heribert, Marga und Walter… 2 Haikus: 05-5 Müllheim w.p…auf verlorenem Posten ausha(a)r(r)en…

 

Staat & Bürger -

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„Ein Staat, der dem Bür-

ger misstraut - dem hat der Bür-

ger zu misstrauen.

 

Haiku nach swr2 1-4-05 im Tagesgespräch zur Kontenüberwachung…

© w.prankl

Reiche : Arme -

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"Reiche werden rei-

cher: Arme werden ärmer.

Gemeinsinn schwinde(l)t."

Nach Gespräch Stefan Berkholz/swr2 mit Autor Jens Bisky : „Die Deutsche Frage. Warum die Einheit unser Land gefährdet“.

Haiku05w40 © 2005 www.kultur-punkt.ch prankl

Leb’msbam - Dem -Dialekt gewidmet

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"Wos da Leb’msbam

so braucht: „wonnst na net gie asst

donn dadia’ da da…“

 

Aussage im niederösterreichischen Dialekt (dadia` da da = verdorrt er dir) Im Gespräch - während einer Reise in die Vergangenheit – aufgenommen

von Familie Eckelsberger und Salzer in Kilb (zwischen Wachau und Alpenvorland (A)) (c) Nachsommer 2005 m+w prankl

Helle wärmt lachend - Den Vogesen gewidmet

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"Helle wärmt lachend.

Dem Blau sieht die Bergschlange:

Zitternd entgegen."

 

 Im Anblick der Vogesen,  März 2004 © w.prankl

 

Feindbilder -

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"Wer Feindbilder ent-

wirft Albträume, verwirkt Zu-

kunft… statt Terroir… "

 

Haiku 05 11:Terroir statt Terror:Banlieue Frankreich, November 2005. Kotzbrocken Sarkozy heizt in seiner neoliberalen, zugleich faschistoiden Politsprache situativ hoch mit: Pack, Gesindel, wilde Radaumacher… verordnet Notstandsgesetze statt Verwurzelung/Terroir und Positionierung in der Gesellschaft anzubieten…

© 2005 kultur-punkt m+w.prankl