Peschka, Karin : Autolyse Wien . Erzählungen vom Ende

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Autolyse Wien . Erzählungen
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Online-Publikation: September 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Peschka, Karin : Autolyse Wien . Erzählungen vom Ende  >>
180 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag; ISBN: 978-3-7013-1253-5;  € 20,- (E-Book: € 16,99)
Otto Müller Verlag, Salzburg; http://www.omvs.at

Charakteristika
> Auszeichner: Publikumspreis Ingeborg Bachmann-Wettbewerb 2017
> Förderer: Adalbert Stifter Stioendium des Landes Oberösterreich . Wie wertvoll, dass es diesen aktuell noch gibt!

Inhalt
Wien? Verloren. Wodurch und warum, ist einerlei. Nicht die Katastrophe an sich ist von Interesse, nicht die Ursachen, die dazu führten, dass Wien zur Ruine geworden ist, zur in sich verschobenen, versetzten Stadt. Der Fokus dieser kurzen bis längeren Erzählungen liegt auf dem, was sich zwischen den Trümmern noch regt. Direkt nach jener Nacht, aber auch Tage, Wochen und Monate später.
Wie geht es denen, die nicht umgekommen sind, wie überleben sie? Die Stimmungen und Momentaufnahmen erzählen von Misstrauen, Angst und Fatalität, aber auch von Hoffnung, Erinnerung, von einer Neuausrichtung. Die vieles bedeuten kann, eben auch die Hinwendung zum Sterben. Was macht die Umkehrung aus uns, wenn das Kaputte die Norm wird und das Ganze zur Ausnahme? Wenn die Bilder, die man aus alten Wochenschaufilmen oder aktueller Kriegsberichterstattung kennt, zur eigenen Heimat werden?
Einmal nur. Stand er zögernd geschlagene zwei Stunden still. Wütete es in ihm, das Für, das Wider, das innere Abwägen, ob er das Ding in der Hand hineinschleudern sollte in dieses einzig heil gebliebene Schaufenster, sah gar nicht, was dahinter lag, sah nur das Ganze, die Fläche und den Spiegel, und davor liegend unzählige Gegenstände, die man hätte hineinschleudern können. Die von anderen fallengelassen worden waren, um dieses letzte Heile zu verschonen.

Autorin
Karin Peschka
geboren 1967, aufgewachsen in Eferding, Oberösterreich, als Wirtstochter. Besuchte die Sozialakademie Linz und lebt seit 2000 in Wien. Arbeitete u.a. mit alkoholkranken Menschen und mit arbeitslosen Jugendlichen, aber auch mehrere Jahre im Bereich Onlineredaktion und Projektorganisation. Karin Peschka publizierte in diversen Anthologien sowie diversen Literaturzeitschriften und schrieb Kolumnen für oe1.ORF.at.
Kunstbuch Sterntaler (mit Michael Hedwig) 2008. Zahlreiche Auszeichnungen für ihren Debütroman Watschenmann (2014): Wartholz Literaturpreis 2013, FLORIANA Literaturpreis 2014 und ALPHA-Literaturpreis 2015. Für FanniPold erhielt sie das Elias Canetti-Stipendium 2015
und 2016, für Autolyse Wien das Adalbert-Stifter-Stipendium 2016.
http://www.peschka.at

Auszeichnungen:
•Vom Schreibwerk Berlin den Preis der Jury im Wettbewerb Kürzestprosa 2011
•Für den damals noch im Entstehen begriffenen Roman Watschenmann der Wartholz Literaturpreis 2013
•FLORIANA Literaturpreis 2014 für ein sprachgewaltiges Debüt
•Elias Canetti-Stipendium der Stadt Wien 2015 für FanniPold
•Eine Auszeichnung bei Kürzestgeschchten-Bewerb des Literaturbüros Ruhr 2015
•ALPHA-Literaturpreis 2015
•Elias Canetti-Stipendium der Stadt Wien 2016 für FanniPold
•Writer-in-residence program Belgrad (April 2016)
•Adalbert Stifter-Stipendium 2016 für "Autolyse Wien. Erzählungen vom Ende"
Bücher:
•Autolyse Wien
•FanniPold

Stimme
„Karin Peschka ist die vielleicht aufregendste, ganz sicher aber unwahrscheinlichste und effektivste literarische Newcomerin der letzten Jahre.“ (Klaus Nüchtern, FALTER)

Fazit
Das HinterHöfische Wiens - mit einer vollendeten Morbitität sondergleichen - dringt nicht nur - sowohl in als auch - aus der Beinah-Hundertschaft an ProtagonistInnen von Karin Peschka in ihrer *Autolyse Wien*, die  verstört in einer totalen teils pervertierten Fragmentierung* erscheinen: '...auf dem Weg zum Goldenen Quartier, das zum Notquartier des Mannes gworden war. Dann achtete er uauf  verfaulenden Leichtenteile unter den vielen Bruchstücken und Scherben eines ehemals mit Hauben ausgezeichneten Restaurants. Er sah genauer hin, weil ihn der Fortschritt der Verwesimg interessierte. ...'. so auch die hochsensible synästhetische Autorin.
Das passt vollemdet zu Wien und ihr - massgeschneidert. m+w.p17-9
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*) Projekt Fragmentierung
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/eigene-arbeiten/prankl-mw-leben-werk/projekt-fragmentierung-einfuehrung.html

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