Wang Shu: Imagining the House . Design: Integral Lars Müller

Architektur-Design
W. Shu: Imagining the House
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Online-Publikation: Dezember 2012  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Wang Shu: Imagining the House .  Design: Integral Lars Müller, Gaudenz Signorell (Mitwirkende/r) >>
168 Seiten mit Klappenfaltung, 24 × 29,7 cm, 168 Seiten, 68 Zeichnungen, 15 Fotografien, Softcover, Japanische Bindung+ orukami* ISBN 978-3-03778-314-6, Englisch; EUR 50,00 / CHF 60,00
Lars Müller Publishers, CH-5400 Baden;  http://www.lars-mueller-publishers.com;

Kurzbeschreibung
Die Bauten des chinesischen Architekten und diesjährigen Pritzker-Preisträgers Wang Shu sind durch die Verwendung traditioneller Methoden und Materialien in klaren und einfachen zeitgenössischen Entwürfen geprägt. Charakteristisch für seine Gebäude ist dabei die Wiederverwendung von Baumaterialien.
Shus Entwurfsprozess beginnt stets mit einer intensiven Beschäftigung mit dem Ort, den der Architekt möglichst lange besucht und auf sich wirken lässt. Seine Entwürfe entstehen dann in Form von Handskizzen, die in relativ kurzer Folge gezeichnet werden. Wang Shus Imagining the House vollzieht diesen Prozess am Beispiel unterschiedlicher Bauten nach. Fotostrecken von den Standorten machen die Recherche vor Ort wahrnehmbar. Die reproduzierten Zeichnungen zeigen, wie die Entwürfe sich verändern und konkretisieren. Das Buch bietet einzigartige Einblicke in die Arbeit des Architekten, der bisher in Europa noch wenig bekannt ist, und schliesst damit eine bedeutende publizistische Lücke.
Hören Sie die Buchrezension auf DRS2aktuell hier.

Autor
Wang Shu
Der chinesische Architekt Wang Shu hat den diesjährigen Pritzker-Preis, die weltweit höchste Auszeichnung für Architektur, gewonnen. Damit ist er der erste chinesische Gewinner in der Geschichte dieses Preises.
Wang ist bekannt für seine Entwürfe von Museen, Bibliotheken und anderen Gebäuden in ganz China. Seine ästhetisch ansprechenden und ökologisch nachhaltigen Bauwerke werden im sich rasant entwickelnden China hoch gewürdigt:
"Die Auswahl von Wang Shu zeigt die Ansicht der Jury, dass seine Arbeiten einen ausgezeichneten Standard gesetzt haben, der für Chinas Zukunft von entscheidender Bedeutung ist", sagte Thomas J. Pritzker, Vorsitzender der Hyatt Foundation, die den Preis sponsert.
Zu Wangs Werken gehören unter anderem die Bibliothek der Wenzheng-Hochschule an der Suzhou-Universität, das Ningbo Museum für zeitgenössische Kunst, das Historische Museum von Ningbo sowie die vertikalen Hof-Appartements in Hangzhou.
Wang ist Leiter der Architekturabteilung der Chinesischen Kunstakademie in Hangzhou und betreibt zusammen mit seiner Frau Lu Wenyu ein Architekturstudio.

Fazit
Der synästhetische Ersteindruck bei der visuell-haptischen Begegnung* mit dem Buch " Imagining the House " des chinesischen Architekten Wang Shu vertieft sich bis hin zur meditativen Schau der Leere** dem ersten Schritt auf dem rechten Weg** (durch Aufklappen der Buchseiten nach rechts...)
Beim Aufklappen der 168 Seiten entbirgt sich die klassische Zeichenmethode des Architekturentwurfs, die bis vor dem digitalen Design, mit ihrem manuell geführten Reiz mit Bleistift auf transparentem Skizzen-/Pauspapier sich darstellte. Auch hier aktuell bei  Wang Shu - zum Unterschied von Alvar Aaltos wellig geführtem 6B-Stift, bis zur 2. Hälfte des 20.Jhdts, hier vielleicht mit einem  HB-Stift, liniengeführt in nachdenklich gezogenen kurzen Strichen "schindelschichtig" sich von links nach rechts bewegt - und so "überlegen/d" zum Ziel führt. Dem Protagonisten entsprechend hat das einfühlsame Design von Integral Lars Müller unter Mitwirkung von Gaudenz Signorell eine herorragende bibliophile Leistung verwirklicht. Ein meditatives Geschenkbuch für alle Freunde der Mutter der Künste "Architektur". m+w.p12-12

*Japanische Bindung ( http://de.wikipedia.org/wiki/Japanbindung )+ Seiten mit Klappenfaltung ( Mittenfalz. http://de.wikipedia.org/wiki/Papierfalten )

**) Dào heißt wörtlich aus dem Chinesischen übersetzt „Weg“, „Straße“, „Pfad“ und bedeutete in der klassischen Zeit Chinas „Methode“, „Prinzip“, „der rechte Weg“..
http://de.wikipedia.org/wiki/Dao
Wandlungsphasen von Yin und Yang, die LEERE Mitte der Gegensätze...
Oft wird gesagt, dass Zen „nichts“ biete: keine Lehre, kein Geheimnis, keine Antworten. In einem Kōan (公案) spricht der Zen-Meister Ikkyū Sōjun (一休宗純) zu einem Verzweifelten: „Ich würde gerne irgend etwas anbieten, um Dir zu helfen, aber im Zen haben wir überhaupt nichts.“
Es bedeutet, das Leben zu leben – in seiner ganzen Fülle. Der unmittelbare Zugang zu diesem Einfachsten von allem ist dem Verstandeswesen Mensch jedoch versperrt ...
Zen ist nichts Besonderes. Es hat kein Ziel...http://de.wikipedia.org/wiki/Zen