Ulrike Müller : "bauhaus frauen" .. Meisterinnen in Kunst, Handwerk und Design


Architektur Design 2.0 - 4.0  Topoi > ProtagonistInnen
Bauhaus-Frauen (U. Müller)
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Online-Publikation: März 2019  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ulrike Müller : "bauhaus frauen" .. Meisterinnen in Kunst, Handwerk und Design >>
 168 Seiten; 24,5 x 31 cm, gebunden mit Schutzumschlag, ISBN: 978-3-945543-57-3; 39,95€
ZS Verlag Zabert Sandmann, München; http://www.elisabeth-sandmann.de: mailto:es@esverlag.de ; mailto:office@buechercoach.de

Charakteristika


Inhalt
Exklusive, komplett überarbeitete Jubiläumsausgabe im Großformat
Als das Staatliche Bauhaus 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet wurde, geschah dies mit dem Ziel, Handwerk und Kunst zu verbinden. Die künstlerischen Arbeiten von ungewöhnlichen Frauen wurden lange nicht beachtet oder waren im Laufe der Jahrzehnte völlig in Vergessenheit geraten. »Ihr Eindringen in andere Bereiche setzte ein großes Selbstbewusstsein voraus, zudem mussten sie in ihrer Arbeit besser sein als ihre männlichen Kollegen«, so beschreibt Ulrike Müller eine Situation, die Frauen auch heute noch alltäglich erleben. Das Buch würdigt erstmals die Leistung der Frauen am Bauhaus in allen gestalterischen Bereichen und stellt in einfühlsamen Porträts Leben und Schaffen vor.

Die Protagonistinnen / Meisterinnen
Gertrud Grunow • Ré Soupault • Ida Kerkovius • Otti Berger • Marianne Brandt • Dörte Helm • Benita Otte • Florence Henri • Gunta Stölzl • Lucia Moholy • Anni Albers • Lou Scheper-Berkenkamp • Gertrud Arndt • Marguerite Friedlaender-Wildenhain • Margarete Heymann-Loebenstein-Marks • Ilse Fehling • Friedl Dicker • Lilly Reich • Alma Siedhoff-Buscher • Grete Stern • Ise Gropius

Autorin
Ulrike Müller studierte Kirchenmusik, Philosophie, Theologie und Literaturwissenschaft in Hamburg und promovierte 1989 über Else Lasker-Schüler. Seit 1992 lebt sie in Weimar und ist dort als Reiseleiterin, Museumspädagogin, freie Referentin und Autorin tätig. Außerdem tritt sie mit musikalisch-literarischen Salonprogrammen auf.

Eigene Stimme
von Ulrike Müller
1919 öffnete das Staatliche Bauhaus in Weimar seine Pforten für männliche und weibliche Studierende. Im ersten Semester gab es mehr weibliche als männliche BewerberInnen. Die neue Kunst schwor dem Dekorativen ab und wollte der Realität "auf den Grund gehen". Die jungen Wilden rüttelten an Prüderie, Konventionen, Bürokratie und Klassenschranken des Kaiserreiches. Die Krawatten wurden aufgeknotet, die Korsette aufgehakt und abgeworfen, und bei Sonnenaufgang wurde in kosmosnahen gymnastischen Übungen jauchzend, besinnlich und sinnlich der Körper neu entdeckt: nackt im Park. Alte und neue Künste von Malerei über Musik bis zu Fotografie oder Ausdruckstanz gingen ungewöhnliche Allianzen ein. Zur neuen Zeit gehörte ein neues Zeitgefühl. Maschinen, Automobile, Eisenbahnen steigerten das Lebenstempo in den Metropolen, in Film und Literatur wurden Zeitlupe und Zeitraffer, Verlangsamung und Gleichzeitigkeit zu Gestaltungsmitteln. Frauen entdeckten die Lust an Selbstdarstellung und Selbstinszenierung.
https://www.emma.de/artikel/bauhaus-die-bauhaus-frauen-264076

Stimme
»Kenntnis- und faktenreich.« Frankfurter Allgemeine Zeitung

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Fazit
Die Geisteswissenschaftler Ulrike Müller hat zusammen mit der Gastautorin Ingrid Radewals, Linn Burchert, Katharina Hövelmann und Sandra Kemker nach einem Jahrhundert eine erste umfassende Bauhaus* Portraitreihe der Frauen geschaffen, die zu Meisterinnen in Kunst, Handwerk, Design und darüber hinaus als lebensbegleitende Repräsentantinnen - lernend und lehrend - publiziert wurden und/oder gleichfalls selbst veröffentlichten. Die Tätigkeitsfelder umfassten Handwerkstradition (Weben, Keramik, Metall- & Produktdesign.. ), Reformpädagogik und Mehrfachbegabung, freier und anwendungsorientierte Kunst (mit Pinsel & Leinwand; Meissel & Hauswand, Grafik, Fotografie, Skulptur, Bühnenbild & Innen- wie Aussen-Raumgestaltung.. ), und zwischen Experiment und Dokumentation (Tagesnotizen, Fotografie tlw. zeitlebens). Dieses synästhetische Kraftpaket hat sich zur Weitergabe der Bedeutung der Bauhaus-Bewegung (politisch -not- wendigerweise in die USA) und weltweit bis heute ausserordentlich bewährt: 
So zum Beispiel .
> Das VitraHaus als Basisstudium-Topos  im Hier und Jetzt, gebaut von Herzog & de Meuron, ein Flagshipstore von Vitra und das Zuhause der Vitra Home Collection. Hier erleben die Besucher anhand von Möbelarrangements in unterschiedlichen Stilrichtungen die grossen Klassiker von Vitra und die neusten Entwürfe zeitgenössischer Designer….
https://www.vitra.com/de-de/campus/vitrahaus
Kombiniert mit dem Beispiel
>Konzeption zu einer Gesamt-Hochschule für Gestaltung "oeko-Bauhaus 4.0
<< Walter Prankl: Konzeption zu einer  Umwelt Design Akademie / UDA mit den Studien- und Berufsfeld- Richtungen Umweltdesign, Musik und Drama (c) 1992-2020 >>  Fragen und weitere Hinweise : prankl@kultur-punkt.ch
Ziel: Umwelt-Gestaltung in Synergie mit einer zukunftsweisenden Umweltkultur
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4/pa4-suchworte-a-z/pa4-suchworte-b/bauhaus-oeko-konzept-prankl.html
Wobei die zukünftig Lehrenden, weiblich wie männlich, die gleiche Menge an Lehranteil haben, ist dazu noch eine Vision wert.
Dazu liefert dieses Diskursbuch von Ulrike Müller mit "bauhaus frauen" ein Lehrstück für unsere visonär-synästhetische Zukunft. m+w.p19-3


*) Bauhaus Dessau
Das Gebäude entstand von 1925 bis 1926 nach Plänen von Walter Gropius als Schulgebäude für die Kunst-, Design- und Architekturschule Bauhaus.
Das Besondere am ganzen Komplex ist neben der damals neuartigen funktionalen Trennung durch einzelne, zu einem Organismus gefügte Einzelbaukörper, die völlig in Glas aufgelöste Wand des Werkstättentraktes
Es herrscht der Eindruck von Transparenz, Leichtigkeit und Flächigkeit. Diese neuartige, transparente Monumentalität hatte alle herrschenden Vorstellungen von Ästhetik überwunden.
Ornamentlosigkeit bestimmt dabei konsequent den gesamten Komplex. Durch die „offene“ Fassade entsteht eine neue, auch pädagogisch wirksame Beziehung zwischen außen und innen, vermittelt den Eindruck von Freiheit und Übersichtlichkeit....
https://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus_Dessau#Beschreibung
https://de.wikipedia.org/wiki/Bauhaus_Dessau
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