Schrumpfende Städte: Internationale Untersuchung

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W+B Agentur-Presseaussendung September 2005
Buch- und Ereignisbesprechung
<<Schrumpfende Städte: Internationale Untersuchung, Band 1>>
Hrsg.: Philipp Oswalt im Auftrag der Kulturstiftung des Bundes; Texte von Regina Bittner, Robert Fishman, Dave Haslam, Wolfgang Kil, Walter Prigge, Klaus Ronneberger, Thomas J. Sugrue, Barbara Steiner u.a.; Fotos von Stan Douglas, Ken Grant, Bas Princen, Tom Wood, Tobias Zielony u.a.;
Ausstellungen: KW Institute for Contemporary Art, Berlin 2004; Spike Island, Bristol 2005; Schusev State Museum of Architecture, Moskau 2005;
736 S.; 503 Abb., davon 389 farbig; Broschur; EUR 32,00
Hatje Cantz Verlag
, Stuttgart, 2004 / www.hatjecantz.de

Überall schrumpfen Städte, von Finnland bis Italien und von Grossbritannien bis China.
Der Schwerpunkt der Betrachtung verweilt jedoch immer noch auf das Wachstum der Grossstädte.
Parallel dazu erscheinen innerhalb dieses Wachstums Zonen der Schrumpfung. Dabei geht es um Bevölkerungsabwanderung in Millionenhöhe ausgelöst durch die neoliberal gemanagte Globalisierung der Arbeit, insbesondere nach dem Fall der kommunistischen Diktaturen im Osten, und der damit einher schreitenden steigenden Arbeitslosigkeit.
Ausgehend von konkreten Fallbeispielen werden in dieser hervorragend anschaulichen und umfassend dargestellten Untersuchung Ursachen und Dynamik der Schrumpfungsprozesse geschildert. Dazu zählen Manchester GB, Detroit USA, Ivanovo RUS und Halle/Leipzig D.
Es werden die Lebensbedingungen und der kulturelle Wandel in diesen von Bevölkerungsrückgang und wirtschaftlichem Wegzug in Billigländer geprägten, ja gekennzeichneten Stadtregionen klar und unmissverständlich erklärt.
Kulturelle Untersuchungen und künstlerische Beiträge veranschaulichen diesen Weg- und Entzug ehemals gemeinsinniger Strukturen in alarmierender Weise, in der die Leere durch Isoliertheit und Gewaltbereitschaft zunehmend Platz einnimmt.
Inhaltlich gliedert sich das Werk wie folgt: Globale Schrumpfungsprozesse; Sterbende Städte – Überflüssige Räume; Wandernde Städte-Instabile Orte; Panik Stadt – Psychogeografie der Angst; Stadt im Kopf-Kulturelle Repräsentationen; Raumpioniere-Avantgarde des Schrumpfens; Alltägliches Überleben-do-it-yourself; Wachstum:Schrumpfung-Periphere Dynamiken; Mythos Planung-Automischer Urbanismus; Dekonstruierte Werte-Mentalitäten im Wandel: Gerade im Schlusskapitel wird jedem Interessierten von uns klar was krisenhafter Kapitalismus mit Wachstumszwang und Eigentumsgier verursacht, alles Faktoren die zur Krise des Menschlichen, dem Ende des gemeinsinnigen Raumes und Gestalters / Architekten / Designer und Künstlers beitragen.
Die Dokumentation Schrumpfende Städte ist umfassender wie profunder Helfer zur Genesung des Unmenschlichen im Urbanen